Digital unabhängig #5: „Schleich Di“ AnyDesk, „Griaß Di“ RustDesk

Ich war lange Zeit TeamViewer-Nutzer – und ehrlich gesagt, es war die Hölle. Verbindungsabbrüche, nervige Einschränkungen, und gefühlt alle zwei Wochen eine neue Lizenz-Überraschung. Als ich dann vor ein paar Jahren zu AnyDesk gewechselt bin, war das wie das gelobte Land: schlank, stabil, zuverlässig. Endlich konnte ich mich stressfrei auf meine Geräte verbinden – egal ob am Schreibtisch, im Büro oder von unterwegs.

Doch die Freude war nicht von Dauer.


1000 Sekunden warten? Ernsthaft?

Seit einiger Zeit bekomme ich beim Start von AnyDesk regelmäßig die Meldung, ich würde die App „kommerziell“ nutzen – was natürlich totaler Schwachsinn ist. Ich betreibe keine Fernwartungsfirma, ich will einfach nur auf meinen eigenen Rechner zugreifen, von meinem eigenen Gerät aus.

Und was macht AnyDesk? Lässt mich 1000 Sekunden warten (Spoiler: das sind über 16 Minuten), bevor ich das Tool überhaupt kurz nutzen kann – für ein paar Minuten, bevor der ganze Zirkus wieder losgeht.

Nein danke. Das ist nicht digital unabhängig – das ist digital gegängelt.


Rustdesk to the Rescue

Ich hab mich also nach Alternativen umgesehen – und Rustdesk war schnell mein Favorit.
Warum?

  • Open Source
  • Cross-Plattform
  • Selfhost-fähig
  • Keine Zwangsregistrierung
  • Keine künstlichen Einschränkungen

Kurz gesagt: Genau mein Ding.


Selbsthost oder nicht?

Als großer Selfhosting-Fan war mein Plan natürlich: eigenen Rustdesk-Server aufsetzen, schön abgesichert, sauber dokumentiert, am besten gleich mit trueNAS deployen.

Aber dann kam mir ein Gedanke: Ich wollte sowieso mal Tailscale testen – warum also nicht Rustdesk erstmal darüber laufen lassen?


Tailscale: Das VPN, das einfach funktioniert

Ich hatte Tailscale vorher schon öfter auf dem Radar, aber nie ernsthaft ausprobiert. Die Einrichtung war dann so lächerlich einfach, dass ich gar nicht mehr zurück wollte:

  1. Installieren
  2. Account verknüpfen
  3. Gerät verbinden
  4. Fertig.

Rustdesk läuft damit einfach über das private Tailscale-Netz – komplett verschlüsselt, ohne Portfreigaben, ohne Frickelei. Und das Beste: Ich kann auch noch andere Tools über das gleiche Netzwerk nutzen – z. B. Syncthing, Cockpit oder lokale Admin-Dashboards.


Und was ist mit dem Rustdesk-Server?

Kommt. Früher oder später richte ich mir den trotzdem ein – nicht weil ich muss, sondern weil ich will. Das Schöne an digitaler Unabhängigkeit ist ja: Ich hab die Wahl. Und bis dahin tut Tailscale seinen Job absolut verlässlich.


Fazit

AnyDesk hat’s sich selbst versaut. Wenn ich für die Nutzung meiner eigenen Geräte mit Wartezeiten und Unterstellungen bestraft werde, ist das nicht nur unpraktisch – das ist ein absolutes No-Go.

Mit Rustdesk + Tailscale hab ich jetzt eine Lösung, die frei, stabil und transparent ist – genau so, wie ich’s mag.