
Digital unabhängig #4 – Google Fotos raus, Immich rein: Eigene Fotocloud auf dem NAS
Ich hab’s getan: Ich hab meine gesamte Google-Foto-Bibliothek genommen, als ZIP exportiert und auf mein selbstgehostetes Immich auf meinem TrueNAS-Server importiert. Und was soll ich sagen – das war überraschend unkompliziert.
Die Idee kam mir, weil meine Google Cloud langsam überläuft. Ich war eigentlich immer Fan davon, meine Daten bei mir zu behalten, und mit den letzten Schritten Richtung digitaler Unabhängigkeit (siehe Teil 1: Browserwechsel, Teil 2: Events aus Facebook exportieren, Teil 3: Passwortmanager ersetzen) war klar: Auch meine Fotos sollen raus aus der Google-Blase.
Export von Google Fotos
Google bietet ja einen relativ simplen Weg, deine Daten über Google Takeout zu exportieren. Ich hab also einfach alle meine Fotos und Videos als ZIP-Datei heruntergeladen – rund 30 GB in meinem Fall.
Die Struktur des Archivs ist nicht gerade übersichtlich, aber damit musste ich mich zum Glück nicht groß rumschlagen. Denn dafür gibt’s Immich.
Import via Immich-Go
Immich ist eine selbstgehostete Fotocloud-App, die sich anfühlt wie Google Fotos – nur eben auf deinem eigenen Server. Es gibt dafür eine praktische CLI namens immich-go
, mit der man ZIP-Exporte direkt importieren kann.
Ich hab das ZIP auf mein NAS geschoben, immich-go
installiert und losgelegt. Der Importprozess war erstaunlich einfach: Ein Befehl, und schon ging’s los. Mein kleiner Server hat zwar ordentlich geschwitzt – CPU-Auslastung 100%, Temperatur bis zu 97 °C – aber nach rund einer Stunde war alles drin.

Und das Beste: Alle Metadaten wie Aufnahmedatum, Standort etc. wurden korrekt übernommen. Sogar Alben und Sortierung sind top. Ich musste fast nichts nachbearbeiten.
Warum das Ganze?
Ich weiß noch nicht, wohin ich langfristig mit meinen Daten will – evtl. baue ich eine Nextcloud-Instanz, aber eher auf einem Server außerhalb meines Heimnetzes. Immich ist aktuell die perfekte Zwischenlösung. Schnell eingerichtet, sehr schön zu bedienen und eben unabhängig.
Was mir besonders taugt: Ich kann jetzt ganz ohne Google-Konto auf meine Bilder zugreifen, über eine App und übers Webinterface – und hab die Kontrolle über alles. Für den Moment reicht mir das vollkommen.