
Digital Unabhängig #3: Weg von Dashlane, aber wo hin?
Seit 2017 ist Dashlane für mich mehr als nur ein Passwortmanager – es war meine liebste jährliche Ausgabe. Doch jetzt, wo ich auf dem „Digital unabhängig“-Trip bin, stelle ich plötzlich alles in Frage. Nicht, weil Dashlane schlecht geworden wäre – sondern weil mein Anspruch an digitale Tools sich verändert hat.
Dashlane: Komfortabel, bewährt – aber immer noch „Big Tech“?
Erst dachte ich: Dashlane = US-Multi = raus. Dann kam raus: ursprünglich französisch, mittlerweile aber mit starkem Fokus auf den US-Markt. Irgendwie auch kein reines Indie-Ding mehr. Und obwohl die Premium-Version mit 39,99 € jährlich fair wirkt, ist sie in Sachen Datenschutz, Transparenz und Funktionsumfang nicht mehr top of the game. Kein Desktop-Client mehr, eingeschränkte Gratis-Version, wenig echte Weiterentwicklung.
Proton Pass: Das bessere Gesamtpaket?
Proton hat sich in den letzten Jahren stark gemacht: Mail, VPN, Drive, Calendar, Wallet – alles Ende-zu-Ende verschlüsselt, Open Source, aus der Schweiz. Wenn ich sowieso raus aus dem Google-Universum will, ist das Unlimited-Paket für 120 €/Jahr fast zu schön, um es nicht mitzunehmen. Vor allem weil Proton Pass allein aktuell für 35,88 €/Jahr (-40 %) zu haben ist. Aber: Dann will ich halt auch alles von Proton.
Was Proton besser macht als Dashlane:
- Echte Zero-Knowledge-Verschlüsselung
- E-Mail-Aliasse inklusive
- Open Source & auditierbar
- Stärkere Community-Entwicklung
- Datenschutz kompromisslos
Selbst hosten? Nextcloud & Passwortmanager auf Eigenregie
Wenn ich schon über 100 € im Jahr zahle, könnte ich auch gleich richtig aufdrehen: Eigene Hardware, eigene Nextcloud, Passwortmanager selbst verwalten. Dank Tools wie Passwords für Nextcloud oder Bitwarden_rs lässt sich da einiges bauen. Für 120 €/Jahr bekomme ich einen kleinen Server oder sogar einen dedizierten Mini-PC – mit voller Kontrolle, keiner Datensammlung und maximaler Unabhängigkeit.
Aber: Bin ich bereit, mich auch um Wartung, Backups, Security & Co. selbst zu kümmern? Oder verliere ich dadurch gerade den Komfort, den ein Passwortmanager bieten soll?
Die Entscheidung in drei Varianten
1. Bei Dashlane bleiben
✓ Komfort
✗ Feature-Schwäche
✗ Teuer im Vergleich
✗ Fragwürdige US-Ausrichtung
2. Zu Proton wechseln
✓ Top-Privacy, Open Source
✓ Viel Leistung fürs Geld (120 € für alles)
✓ Kein Admin-Aufwand
✗ Kein Root-Zugriff, wenn ich’s ganz genau nehme
3. Selbst hosten mit Nextcloud
✓ Maximale Kontrolle
✓ Privacy pur
✓ Unabhängigkeit auf allen Ebenen
✗ Zeitaufwand, Verantwortung
✗ Komfortdefizit bei Features wie Aliassen, Autofill etc.
Mein Zwischenfazit (noch 28 Tage bis zur Entscheidung)
Aktuell tendiere ich zu Proton Unlimited, einfach weil ich damit viele Fliegen mit einer Klappe schlage: sichere E-Mail, Passwortmanager, Cloud-Drive und VPN – alles aus einem Guss. Dashlane hat zwar treue Dienste geleistet, aber ist inzwischen eher Legacy als Zukunft. Und Nextcloud? Wenn ich wirklich mal Bock auf Hardware-Tuning habe, dann vielleicht 2026. 😄